„Wie war es in Köln?“ – haben mich viele Leute gefragt, als ich nach Mariabuchen
zurückkam... Na ja, nach vier Monaten stelle ich mir selbst diese Frage. Vielleicht
ist es jetzt eine gute Zeit, darüber nachzudenken?
Der WJT wurde mit den Worten von Johannes Paul II. begonnen: „In der beeindruckenden
Kathedrale von Köln werden die Heiligen Drei Könige verehrt, die
Weisen aus dem Morgenland, die sich vom Stern leiten ließen, der sie zu Christus
führte. Euer Pilgerweg nach Köln beginnt heute. Christus erwartet euch dort zur
Feier des XX. Weltjugendtags.” Seitdem liefen die Vorbereitungen auf das große
Glaubensfest auf Hochtouren – in Köln und in ganz Deutschland.
Wir waren auch Zeugen dieser
Vorbereitungen in unserem
Landkreis und in den Pfarreien.
Viele von uns waren auch
Gastgeber für Jugendliche aus
der ganzen Welt. Viele haben
eine ganze Menge Arbeit in der
Kirche, im Pfarrheim oder in
der Küche getan. Zu diesem
Glaubensfest haben auch wir in
Mariabuchen fünf junge Leute
bewirtet. In den Tagen vor der
großen Woche in Köln ging es
darum, unseren Gästen aus
Polen zu zeigen, wie man in
Deutschland lebt als Christ oder
auch als Nicht-Christ. Wir müssen ganz deutlich sagen: unsere Gäste waren ganz
positiv überrascht. Gastfreundschaft, Offenheit, Glaube, Freundschaft - das war
das Lebens- und Glaubenszeugnis, das die Mariabuchenfreunde abgelegt haben.
Ja, ich weiß, dass wir in Mariabuchen nicht viele Gäste gehabt haben, aber trotzdem
waren sie dankbar für alles. Und als ich in meinem Urlaub daheim war, haben
manche von ihnen mir gesagt: „Du musst allen diesen Leuten „danke“ sagen. Es
war wunderbar!“ Also hiermit danke ich Ihnen für Ihre Hilfe, Ihre Zeit und Ihr
Interesse. Nach den schönen Tagen in Mariabuchen sind wir am 15. August glücklich
nach Köln aufgebrochen. Die zentralen Veranstaltungen des XX.
Weltjugendtags begannen am 16. August. In Köln feierten wir den
Eröffnungsgottesdienst im Energiestadion mit Erzbischof Joachim Kardinal
Meisner mit.
Dort waren so viele Leute, dass ein paar Tausend Menschen keine Chance hatten,
zu diesem Gottesdienst zu kommen. Wir haben auch dieses Verkehrschaos erlebt.
Ja, das war schlimm! Aber ich bin froh, dabei gewesen zu sein. Viele Leute in Köln,
Deutschland und auf der ganzen Welt haben gläubige, junge Deutsche, Franzosen,
Italiener gesehen, die der Welt sagen wollten: Es gibt einen Gott, und wir glauben
an ihn.
In den nächsten drei Tagen haben wir an den Katechesen teilgenommen. Sie fanden
in einer Kölner Pfarrei in Polnisch statt. Wir konnten in den Katechesen zahlreiche
Bischöfe aus Polen treffen und mit ihnen über unseren Glauben sprechen sowie am
Gottesdienst teilnehmen und das Bußsakrament empfangen. Der gegenseitige
Dialog zählt. Wir konnten Fragen stellen, anderen unsere Antworten geben und so
zu einem guten Gespräch beitragen.
Am Donnerstagnachmittag (18. August) war die große Willkommensfeier für und
mit dem Papst. Wir haben miterleben dürfen, wie diese Feier einer der Höhepunkte
dieses Weltjugendtags wurde. Am Freitag stand neben den Katechesen eine abendliche
Kreuzwegfeier mit auf dem Programm, die den Leidensweg Jesu Christi zeigte.
Am Samstagabend (20. August) haben sich die Jugendlichen mit dem Papst in
einer gemeinsamen Nachtwache, auch Vigil genannt, auf die große
Abschlussveranstaltung einstimmen lassen. Anschließend übernachteten alle
Teilnehmer an Ort und Stelle auf dem Marienfeld unter freiem Himmel. Mit rund
einer Million anderer Teilnehmer haben wir am Morgen des 21. August die beeindruckende
Abschlussmesse des XX. Weltjugendtages 2005 mit dem Papst gefeiert
und live erlebt, wie er verkündete, dass der nächste internationale XXI
Weltjugendtag in Sidney, Australien, sein wird.
Zusammenfassend darf ich sagen, was uns der WJT für die nächste Zeit mit auf den
Weg gegeben hat: Die Aneignung eines soliden Glaubenswissens, die
Wiederentdeckung des Bußsakramentes, die Sorge um eine gute Atmosphäre in
unseren Gemeinden, die Sorge um geistliche Berufungen. Ja ich hoffe, dass all das
mit Gottes Segen und unserer Hilfe, unsere neue Wirklichkeit wird.
Ihr Pater Adalbert
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